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Channel: Ungarn – Paprika meets Kardamom
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Komische Gelüste – Ungarisches Lebergulasch

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Kennt ihr komische Gelüste? Also, dass man dringend jetzt gleich was ganz bestimmtes Essen will? (Nein, ich bin nicht schwanger! *g*) Meistens denke ich dann, dass mein Körper mir irgendwie signalisieren will, dass er noch was braucht. Warum ich aber letztens so ein großes Verlangen nach Lebergulasch hatte, weiß ich nicht. Was ist denn in Leber so drin an Vitaminen, Mineralien etc.? Laut dem Lebensmittellexikon Folsäure, Zink, Kalium, Magnesium und die Vitamine A, C, E (gibt’s da nicht auch so seltsame Säfte mit der Kombi?), außerdem nicht unerhebliche Mengen an Eisen. Eisen und Vitamine kann man immer gebrauchen. Und Wikipedia sagt, dass Hähnchenleber 20µg Vitamin B12 je 100 g hat. Das ist nicht so ohne und Vitamin B12 mag mein Körper eh nicht so gut speichern. Vielleicht war es das … Auf der anderen Seite sollte ich nicht so viele Innereien essen, da sie auch einen nicht unerheblichen Teil an Omega-6-Fettsäuren enthalten, die im Körper gerne zu entzündungsfördernden Botenstoffe umgesetzt werden, sagt mein Infoblatt zur Ernährung bei der doofen Krankheit. Aber einmal in sechs Monaten sollte das genehmigt sein ;-)

Jedenfalls musste es ein Gulasch aus Leber sein. Und das wird wie alle ungarischen Gulaschs (ja, eigentlich Pörkölt) angesetzt. Zwiebeln langsam anschmurgeln, Paprikapulver dazu, Fleisch dazu und schmoren lassen. Sehr simpel, sehr vielfältig! Da Leber jetzt auch nicht ewig braucht, um gar zu werden, ist dieses Gulasch auch recht schnell gemacht. Ich habe diesmal noch geräuchertes Paprikapulver mit reingegeben, weil ich dachte, dass eine leichte Räuchernote sicher nicht verkehrt wäre. Wer mag kann stattdessen auch einfach ein wenig klein gewürfelten geräucherten Bacon mit den Zwiebeln zusammen anbraten. Stelle ich mir auch lecker vor. Gerne hätte ich noch eine kleingeschnittene Paprikaschote mit reingegeben, aber war nicht da *schulterzuck* Wer es nachkochen mag und eine im Kühlschrank weilt, tut Euch keinen Zwang an, das passt hervorragend und wird dann zusammen mit der Tomaten so ein leicht letschoiges Gulasch. Bei uns zu Hause hätte es dazu sicherlich Risi-bisi, also Reis mit Erbsen gegeben, aber mir ist zur Zeit sehr nach Kartoffelbrei und der ist ja auch schnell gekocht.

Ich fand es wirklich köstlich: zarte Leberstückchen mit feiner Paprikanote, die Tomaten geben eine nette fruchtige Note. Meine Gulaschgene lassen mich nur selten im Stich ;-)

Ungarisches Lebergulasch

Zutaten für 3-4 Portionen:
1 große Zwiebel
1 Knoblauchzehe (hier konfiert)
5 Cherry-Tomaten
500 g Hähnchenleber
1,5 EL Öl
1,5 TL Paprikapulver edelsüß
1 TL geräuchertes Paprikapulver
1/4 TL Paprikapulver rosenscharf
ca. 200 ml Wasser
1/2 TL Majoran getrocknet
Salz

(1) Die Leber waschen und putzen. Dafür bei der Leber die eventuell noch vorhandene Galle (so ein kleines Stück, dass eine grün-gelbe Farbe hat, sollte aber eigentlich nicht mehr dran sein!) und die gut sichtbaren Fettstücke abschneiden. Die Lebern in mundgerechte Stücke schneiden, so in etwa vierteln. Die Zwiebel häuten und fein würfeln. Die Knoblauchzehe ebenfalls oder wenn konfiert, dann nur zerdrücken. Die Tomaten je nach Größe halbieren oder vierteln.
(2) Das Öl in einem Topf bei mittlerer Hitze erhitzen. Die Zwiebelwürfel hinein geben und langsam etwa 15 Minuten andünsten bis sie weich und süß sind. Den Knoblauch zufügen und andünsten bis er duftet. Den Topf vom Herd nehmen und die Paprikapulver unterrühren. Das Paprikapulver darf duften, aber nicht verbrennen, sonst wird es bitter. Den Topf zurück auf den Herd stellen. Tomaten und Leber hinein geben. Mit dem Wasser auffüllen und den Majoran mit zufügen. Deckel drauf und etwa 30 Minuten bei mittel-kleiner Hitze schmoren lassen. Es ist fertig, wenn die Leber gar und zart ist.

Mit Salzkartoffeln, Kartoffelbrei, Reis, Nokedli/Spätzle servieren. Gerne noch einen frischen Gurkensalat oder eingelegte Gurken dazu.

Genießen!


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Ungarisch jüdische Pilzsuppe

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Suppen gehen hier ja immer und wenn ich bei der geliebten Familie in Ungarn bin, ist Suppe sogar ein täglicher Bestandteil des Mittagstischs, die obligatorische Sonntagsbrühe,  kalte Obstsuppe an heißen Tagen oder einfache Gemüsesuppe? Großartig! Ich liebe sie alle! Im jüdischen Kochbuch von Eszter sprach mich gleich beim ersten Durchblättern damals die Pilzsuppe an. Nun hatte ich noch nie Pilze in Ungarn gegessen, was wohl auch dem Umstand geschuldet ist, dass ich nie zur Pilzsaison da war oder vielleicht aus einer Familie von Pilzignoranten stamme. Man weiß es nicht …

Jedenfalls hörte sich die Suppe lecker an und auch relativ schnell zuzubereiten. Man braucht keine langen Kochzeiten und hat innerhalb von 45 Minuten ein schönes wärmendes, sättigendes Süppchen im Teller. Etwas überrascht war ich bei der Würzung, es kommt natürlich Paprika mit rein, aber auch Kümmel und zum Schluss wird die Suppe mit Petersilie und rohen Zwiebelwürfelchen bestreut. Interessanterweise ist jeder Bestandteil essentiell wichtig, sonst schmeckt sie nicht so rund. Besonders die Zwiebelwürfel waren spannend! Mal was anderes! Auch schön fand ich die Csipetke darin als Sättigungsbeilage. Csipetke sind ja sowas wie die selbstgemachte Universalsuppennudel der Ungarn und total simpelst. Für eine Suppe von 4 Portionen reicht es 1 Ei mit Salz und soviel Mehl zu verkneten, dass ein fester Teig entsteht. Und von diesem Teigbrocken werden dann kleine Bröckchen abgezupft, die dann gleich in die Suppe fallen und garen. Benutzt man für Blumenkohlsuppen, Erbsensuppe oder auch fleischhaltige Suppen wie Gulaschsuppe. So kriegt wirklich jeder selbstgemachte Nudeln in die Suppe.

So, und was ist jetzt so jüdisch daran? Ich glaube, dass besondere für Juden ist halt, dass die Pilzsuppe sowohl ohne Fleisch als auch ohne Milchprodukte auskommt und man so als zweiten Gang entweder ein nettes Fleischgericht gewählt werden kann oder eine süße Mehlspeise und trotzdem noch das ganze Mahl koscher sein kann. Aber egal, ob man jetzt jüdischen Glaubens ist oder nicht, ich kann nur jedem empfehlen diese Suppe nachzukochen! Tolles Süppchen!

Ungarisch jüdische Pilzsuppe

Zutaten für 4 Portionen als 1. Gang:
1 handvoll getrocknete Pilze
300 g frische Champignons
2 Möhren
1 Petersilienwurzel
2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
2 EL Öl
Salz
3 TL Paprikapulver edelsüß
1/2 TL Paprikapulver rosenscharf
1 TL Kümmel
2 EL Mehl
1 Bund Petersilie

Für die Csipetke:
1 Ei
1 TL Salz
ca. 6 EL Mehl

(1) Zuerst die getrockneten Pilze einweichen, dafür die Pilze in einen Kaffeebecher geben und mit kochendem Wasser übergießen bis die Tasse voll ist. Dann das Gemüse vorbereiten. Die Pilze putzen und in nicht zu dünne Scheiben schneiden. Die Möhren und Petersilienwurzel schälen und in dünnere Scheiben schneiden. Die Zwiebeln und Knoblauchzehen häuten und jeweils fein würfeln. Die Würfel einer Zwiebel zur Seite stellen. Die fertig eingeweichten Pilze durch ein Sieb abgießen, die Flüssigkeit auffangen und auf 600 ml mit Wasser auffüllen. Große Pilzstücke in mundgerechte Stücke schneiden.
(2) Den Teig für die Csipetke kneten. Dafür das Ei mit dem Salz verrühren und dann nach und nach das Mehl (eventuell etwas mehr oder weniger) zufügen und so lange kneten bis ein fester Teig entstanden ist.
(3) Das Öl in einem Topf bei mittelhoher Hitze heiß werden lassen und die Zwiebelwürfel bei mittlerer Hitze langsam ca. 5 Minuten andünsten. Die Möhren- und Petersilienwurzelscheiben zufügen, salzen und wiederum 5 Minuten dünsten lassen. Den Topf vom Herd nehmen und das Paprikapulver einstreuen. Verrühren. Zurück auf den Herd stellen und sofort die Pilze unterrühren. So lange unter gelegentlichem Rühren andünsten bis die Pilze anfangen Wasser zu ziehen. Wenn das Wasser größtenteils verdampft ist, den Kümmel, Knoblauch und Mehl unterrühren. Das Wasser angießen und bei mittelhoher Hitze aufkochen lassen.
(4) Sobald das Wasser in der Suppe ist, die Csipekte in die Suppe zupfen. Dafür den Teig in die Hand nehmen und mit zwei Finger kleine Teigbröckchen abzupfen und in die Suppe fallen lassen. Zwischendurch immer mal wieder die zupfenden Finger bemehlen, damit der Teig nicht so dran klebt. So lange kochen bis die Csipetke gar sind, das dauert nicht allzu lang.
(5) Die Petersilie waschen, trocknen und hacken. In die Suppe streuen.

Die Suppe auf den Tellern verteilen und mit der rohen Zwiebel bestreut,

genießen!

Quelle: Bodrogi, E. (2008): Füszer és lélek. Zsidó konyha itt és most. p


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Ungarisches Erbsengemüse – Borsófözelék

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Ich liiiiebe Erbsen! Schon als kleines Kind, frisch von der Pflanze gepflückt und gleich die strahlendgrünen Kügelchen rausgeholt und in den Mund gesteckt. Auch kann ich mich noch dran erinnern, wie ich als kleines Mädchen bei meinen ungarischen Großeltern im Hof auf der Bank saß und beim Erbsenpahlen half, wahrscheinlich gab es meine geliebte ungarische Erbsensuppe den Tag zum Mittag. Und die liebe ich auch heute noch sehr! Leider haben frische Erbsen ja nur eine kurze Saison und wenn man nicht aufpasst und rechtzeitig erntet, sind sie am Strauch alt geworden, so dass sie härter sind und auch ein wenig bitter schmecken. Sehr unschön! Also rechtzeitig ernten…

In der ungarischen Arme-Leute-Küche gibt es viele Gemüseragouts. Und ich mag sie eigentlich fast alle, egal ob mit Kürbis, Bohnen, Kartoffeln … Das, was bei uns als Gemüsebeilage gilt, wird dort als Hauptgericht verspeist. So auch dieses Erbsengemüse. Es ist so lecker cremig und süßlich. Ein unbedingtes Muss ist die Petersilie und davon wirklich reichlich. Also nicht geizig sein, denn Petersilie und Erbsen sind wirklich richtig gute Freunde! Ein wunderbar schnelles Comfort Food! Einfach schönes, frisches Weißbrot dazu und wer mag gebratene Wiener Würstchen oder Klopse/Frikadellen/Fleischpflanzerl/Buletten oder wie die mittlerer Tante es in Ungarn immer macht, ein Brathähnchen, alles sehr passend. Probiert es ruhig aus, es macht tatsächlich satt und es wird Euch nix fehlen!

Ungarisches Erbsengemüse – Borsófözelék

Zutaten für 2 Portionen:
1 mittelgroße Zwiebel
1 EL Butter
500 g TK-Erbsen
400 ml Milch
Salz, Pfeffer
1 TL Mehl
2 deutsche Bunde Petersilie

(1) Die Zwiebel häuten und fein würfeln. Die Petersilie fein hacken.
(2) Butter in einem Topf bei mittelhoher Hitze schmelzen lassen und die Zwiebelwürfel andünsten.
(3) Die Erbsen hinzufügen, mit etwas 350 ml Milch bedecken. Salzen und pfeffern. Einmal aufkochen lassen.
(4) Währenddessen die restliche Milch mit dem Mehl möglichst klümpchenfrei verrühren. Unter Rühren zu den kochenden Erbsen geben und so lange kochen bis die Sauce etwas dicker geworden ist und die Erbsen gar sind.
(5) Den Topf vom Herd nehmen und die Petersilie unterrühren. Abschmecken! Fehlt noch was? Wenn ja nachwürzen, dann servieren und

genießen!

Als Beilage: gebratene Wiener Würstchen, Klopse, Brathähnchen, frisches Weißbrot


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Selbstgebackene Urlaubserinnerungen – Kifli wie in Ungarn

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Auch wenn ich länger kein Brot-Rezept mehr veröffentlicht habe, wurde viel gebacken und nur selten Brot für mich selbst gekauft. Aber meist halt das Kartoffel-Weizenbrot oder wenn wirklich nichts mehr da war die Zipferlbrötchen. Die gehen immer noch unschlagbar schnell und schmecken phantastisch! Umzugs- und schulstressbedingt bin ich nicht wirklich dazu gekommen neue Varianten zu testen und zu verbloggen …

Bei Petra von “Brot und Rosen” entdeckte ich diese “Salzstangen“, die mich fatal an die ungarischen Hörnchen erinnerten, die ich im Urlaub dort öfter kaufe und wirklich liebe. Nur eben gerade in der Form und nicht gebogen. Das Rezept durchgelesen und noch im größeren (nicht im größten) Umzugschaos beschlossen, die Kifli nachzubacken, weil es wirklich schnell ging. Ich sage mal, innerhalb von 75 Minuten sind die Köstlichkeiten aus dem Ofen geholt. Man benötigt nur Zutaten, die man zur Not schnell im Supermarkt umme Ecke besorgen kann oder man eh schon im Vorratsschrank hat. Und schon kann es losgehen. Der Teig benötigt zwar keine langen Gehzeiten, aber durch die lauwarme Flüssigkeit und das kurze überbrühen im heißen (nicht kochenden) Wasser, bekommt die Hefe den nötigen Wärmeschub, um zu arbeiten und die Kifli werden schon fluffig und nicht hart. Probiert sie ruhig mal aus, es lohnt sich! Ein wirklich einfaches, schnelles Rezept, dessen Ergebnis mich und sogar die Familie überzeugt hat! Werde ich definitiv öfter basteln!

Kifli – Fluffige Gebäckstangen

Zutaten für 10 Stück:
500 g Mehl (Type 550)
1,5 TL Salz
4 EL zimmerwarme Butter (entspricht 40g)
200 ml lauwarmes Wasser
50 ml lauwarme Milch
1/2 Würfel frische Hefe
1 TL Zucker

 Zum Bestreuen: Mohn, Sesam, Salz, Kümmel

(1) Mehl mit Salz und Butter verrühren.
(2) Die Hefe mit dem Zucker verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat. Unten sind die Stadien der Hefeauflösung:

(3) Die flüssige Hefe mit dem Wasser und Milch mischen und alles zum Mehlgemisch geben. 5 Minuten mit der Küchenmaschine auf kleiner Stufe (2 von 10 bei der KitchenAid) kneten lassen.
(4) Den Teig sofort in 10 Teile teilen und diese rund wirken. Dafür den Teigklumpen mit erst mit etwas Druck der flachen Handfläche auf der Arbeitsfläche rotieren lassen, dann die Hand hohl formen und dadurch werden die Bällchen rund. In diesem Video sieht man in schnell, wie es funktioniert. Mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und 15 Minuten ruhen lassen.

(5) Wasser in einem großen Topf aufkochen lassen. Von der Herdplatte nehmen. Den Ofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier belegen.
(6) Bällchen zu einer Zunge ausrollen …

… und von der schmalen Seite her aufrollen, 5 Minuten ruhen lassen.

(7) Dann die Röllchen in das warme (auf keinen Fall mehr kochende) Wasser geben und ca. 1 Minute darin lassen. Gut abtropfen lassen und auf das Blech legen. Mit Salz, Mohn, Sesam oder Kümmel bestreuen.

(8) Stangen im vorgeheizten Ofen bei 200°C ca. 20-25 Minuten backen. Abkühlen lassen.

Genießen!

Quelle: Brot und RosenSalzstangen


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Immer wieder gerne – Rakott krumpli

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Aus Gründen habe ich momentan wieder ziemliches Heimweh und wünschte irgendwie ich könnte gerade in Ungarn bei der Familie sein. Da ich aber erst im August Ferien habe, bleiben mir nur ungarische Gerichte, die ich für mich koche. Eines meiner liebsten sind Rakott krumpli, ein geschichteter Auflauf aus gekochten Kartoffelscheiben, gekochten Eiern, ungarischer Kolbász (eine Salamivariante, die der spanischen Chorizo nicht unähnlich ist) und saurer Sahne. Also alles billige, einfach Zutaten, die relativ zügig zu einem wohlschmeckenden und sättigenden Mittagessen verarbeitet werden können. Ich liebe dieses Gericht einfach, schon als Kind! Und dementsprechend regelmäßig kommt es auch aus meinem Ofen, wenn ich die richtige Wurst da habe *g*

Rakott krumpli – Ungarischer Kartoffelauflauf

Zutaten für 2 Portionen:
8 mittl. Kartoffeln
4 Eier
200 gr Paprikawurst (z.B. Ung. Kolbasz, Chorizo o.ä.)
250 gr Saure Sahne
Salz, Pfeffer, Paprikapulver edelsüß
1  Handvoll  Geraspelten Käse (nach Belieben)
Öl zum Einfetten der Form

(1) Kartoffeln in der Schale kochen, wenn sie gar sind, abgießen, pellen und in Scheiben schneiden. Das kann auch gerne schon am Vortag passieren. Die Eier hart kochen, pellen und ebenfalls in dünne Scheiben schneiden. Die Wurst in dünne Scheiben schneiden.
(2) Ofen auf 200 Grad vorheizen.
(3) Eine kleinere Auflaufform einfetten. Die Hälfte der Kartoffeln darin verteilen, dann die Wurst- und Ei-Scheiben darauf geben. Mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen. Die Hälfte der sauren Sahne in Klecksen darüber verteilen. Dasselbe mit der anderen Hälfte der Zutaten machen. Den geraspelten Käse darüber.
(4) In den Ofen stellen und ca. 20-25 Minuten backen bis der Käse verlaufen ist.

Sofort heiß servieren und

genießen!

Dazu: Frischer Salat, Gurkensalat, Weißkohlsalat, eingelegte Gurken


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Mittel-norddeutsch-ungarischer Kartoffelsalat

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Julia von German Abendbrot sucht “Kartoffelsalate aus allen Himmels-richtungen”, gefühlt hat ja jede Region so ihre Vorlieben und Eigenheiten, was das angeht. Wenn man Herrn Paul glauben darf, der sich ja ausführlich mit der vegetarischen Küche Deutschlands auseinander gesetzt, ist im Norden eher der Salat mit Mayonnaise beliebt, während die Süddeutschen auf schlotzige Kartoffelsalate mit Brühe-Dressing stehen.

Blogevent – Kartoffelsalate aus allen Himmelsrichtungen

Nun bin ich bekanntermaßen eine binationale Mischung aus Deutschland und Ungarn, geboren in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern). Natürlich gibt es auch Mecklenburger Versionen des Kartoffelsalats, allein ich kenne sie nicht. Die Familie mütterlicherseits kommt aus Sachsen-Anhalt, väterlicherseits nun ja aus Ungarn. Da haben sich irgendwie nie Mecklenburger Gerichte in unsere Küche verirrt.

Ich schätze mal, den Grundkartoffelsalat mit Apfel, Zwiebel und Gewürzgurken hat Frau Mama von ihrer Mutter übernommen hat (kann mich leider nicht an von der besten Oma der Welt gekochte Kartoffelsalate erinnern) und dann kam der ungarische Einfluss meine Oma väterlicherseits dazu. Denn normalerweise wird in den durchgezogenen Kartoffelsalat bei uns noch Saure Sahne vermischt mit Paprikapulver gerührt. Mayonnaise kam uns früher nie auf den Tisch und auch jetzt nur gaaaanz selten, ist irgendwie nicht so unser Ding.

Auch wenn ich mittlerweile gerne süddeutsche Kartoffelsalate bastel (ich lege mich mit Absicht auf keine bestimmte Region fest, da ich noch nie dort war und Kartoffelsalat aß), so schön mit Gurkenscheibchen drin und selbstgebastelter Brühe im Dressing, ist unsere familieneigene Version immer noch meine erste Wahl. Er ist angenehm mild und fruchtig. Passt hervorragend zu Wiener Würstchen, gekochtem Ei oder Klopsen/Frikadellen/Buletten/Fleischpflanzerl, aber auch zu pikant gewürztem Grillgut bildet er einen schönen Kontrast. Ich liebe ihn einfach!

Kartoffelsalat á la Frau Mama

Zutaten für 4 Portionen:
16 mittelgroße Kartoffeln, vorzugsweise festkochend
1 Zwiebel
1 Apfel
3-4 Gewürzgurken
Sud der Gewürzgurken
Salz, Pfeffer
nach Belieben: Schinkenspeck, gewürfelt
hartgekochtes Ei, gewürfelt

100-200 ml saure Sahne
2-4 TL Paprikapulver edelsüß

(1) Die Kartoffeln in der Schale gar kochen.
(2) Zwischenzeitlich die Zwiebel abziehen und fein würfeln (wer empfindlich auf rohe Zwiebel reagiert: die Zwiebelwürfel mit einem Spritzer Wasser für etwa 1 Minute in der Mikrowelle garen), den gewaschenen Apfel ohne Kerngehäuse ebenfalls würfeln und dasselbe mit den Gewürzgurken machen. Alles in eine große Schüssel geben. Wenn gewünscht den gewürfelten Schinkenspeck und/oder Ei zugeben.
(3) Die gegarten Kartoffeln abgießen und kurz abkühlen lassen. Die Kartoffeln noch heiß pellen und je nach Größe entweder halbiert oder ganz in Scheiben schneiden. Zu den restlichen Zutaten geben.
(4) Gut salzen und pfeffern. Kartoffeln brauchen einiges an Salz! Ca. 50-100 ml des Gewürzgurkensuds durch ein feines Haarsieb über den Salat gießen. Vorsichtig durchrühren. Mindestens 2 Stunden ziehen lassen.
(5) Die saure Sahne mit dem Paprikapulver verrühren, dass es schön rosa aussieht. Unter den Kartoffelsalat heben. Vorsichtig vorgehen, damit die Kartoffeln nicht zu sehr zerfallen.

Genießen!

Quelle: Familienrezept

Das ist natürlich nicht der einzige Kartoffelsalat, den ich in den letzten 6 Jahren verbloggt habe, wer noch mehr ausprobieren möchte, wird hier fündig:


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Ungarisches Sonntagsessen in vegetarisch – Panierter Blumenkohl mit Petersilienkartoffeln und Gurkensalat

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Letztens zeigte ich Euch ja, wie Schnitzel paniert werden. Dabei ist Fleisch beileibe nicht das einzige, was in einer knusprigen Bröselkruste köstlich schmeckt. Für die fleischlosen Gelüste eignen sich auch viele Gemüse zum Panieren, seien es Kohlrabi, Sellerie, Patisson oder gar Chicoree. Aber am allerliebsten (mit Patisson zusammen) mag ich es mit Blumenkohl. Irgendwie wird der Blumenkohl süßlich und der feine Eigengeschmack noch hervorgehoben. Ich liebe es total!

Ich versuche ja sonntags etwas Besonderes zu kochen und nicht nur Nudeln mit Tomatensauce. Die Tradition des Sonntagsessen finde ich schon schön! Und an dem Sonntag war mir nach einem ungarischen Sonntagsessen. Jetzt hab ich zwar nicht extra Brühe gekocht, nicht für mich allein. Aber sonst war es schon sehr ungarisch: Panierte Hauptzutat, Petersilienkartoffeln und Gurkensalat. (Wer mag, kann hier, hier und hier gucken, wie Sonntagsessen in Ungarn wirklich aussehen *g*.) Beim Salat bin ich mal von der ungarischen Variante abgewichen und machte einen Teil des Wirtshaussalats aus dem „Deutschland vegetarisch“. Zu Anfang war ich skeptisch, reicht wirklich so wenig Marinade für soviel Gurke? Aber ja! Ein Hammer! Ab sofort gibt es den Gurkensalat nur noch so! Frau Mama, dringend ausprobieren! Er schmeckt wirklich phantastisch und in Kombination mit dem Blumenkohl ein für mich wirklich würdiges Sonntagsessen!

Wirtshaus-Gurkensalat

Zutaten für 4 Portionen:
1 Salatgurke
1 EL Kräuteressig (hier: Weißweinessig)
1 EL Zucker
½ TL Salz
3 EL neutrales Öl
4 Zweige Dill

Die Gurke waschen. Jeden zweiten Streifen abschälen. Die Gurke in dünne Scheiben schneiden oder hobeln. Aus Essig, Zucker, Salz und Öl eine Vinaigrette anrühren und mit den Gurken vermischen. Den Dill waschen, gut trocknen und unter den Salat rühren.

Genießen!

Quelle: Paul, S., Seiser, K. (Hg.) (2013): Deutschland vegetarisch. Christian Brandstätter Verlang. Wien. p21

Panierter Blumenkohl

Zutaten für 2-3 Portionen:
1 mittelgroßer Blumenkohl
Salz
2-3 EL Mehl
2 Eier
Milch
Paniermehl

Öl zum Ausbacken

(1) Die äußeren Blätter vom Blumenkohl entfernen und dann in kleinere bis mittelgroße Röschen zerteilen. Den Blumenkohl in kochendem Salzwasser ca. 5 Minuten vorgaren. Durch ein Sieb gießen und gut abtropfen lassen. Das kann auch schon gut am Tag vorher gemacht werden und dann in einer Schüssel abgedeckt bis zur Verwendung im Kühlschrank lagern.
(2) Die Panierstraße vorbereiten. Eine kleine Gefriertüte mit dem Mehl füllen. In einen Suppenteller die beiden Eier aufschlagen, etwas salzen und einen Schluck Milch dazu geben. Gut verschlagen. In einem zweiten Suppenteller das Paniermehl geben. Eine Pfanne auf den Herd stellen und erhitzen, eine Flasche Öl geöffnet bereit stellen. Wenn die Pfanne heiß ist, Öl hineinschütten, dass der Boden ca. 2 cm hoch bedeckt. Das Öl ist richtig heiß zum Ausbacken, wenn an einem Holzlöffel/Holzstäbchen, das hinein gehalten wird, enthusiastisch kleine Bläschen aufsteigen.
(3) Einige Blumenkohlröschen in den Mehlbeutel geben, den Beutel zuhalten und ein paar Mal euphorisch schütteln. Von den Röschen das überschüssige Mehl abschütteln, dann in das Ei geben und mit Hilfe einer Gabel im Ei wenden. Dann werden die Röschen ins Paniermehl geben und von allen Seiten mit Bröseln bedecken. (Am Besten nur eine Hand dreckig machen.) Dann in das heiße Öl geben und bei mittelhoher Hitze von allen Seiten goldbraun ausbacken. Mit allen Röschen nach und nach so verfahren. Zum Abtropfen auf einen Teller/Schüssel, der mit mehreren Lagen Küchenkrepp bedeckt ist, das überschüssige Öl abtropfen lassen. Zwischen jeder neuen Lage mit den fertig gebackenen Blumenkohlröschen neuen Küchenkrepp legen.

Warm oder bei Zimmertemperatur mit einem Dip servieren.

Genießen!


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Ich lass den Ungar in mir raus – Kovászos uborka

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Ich erwähnt es ja schon, es war heiß! Und endlich mal nicht nur einen oder zwei Tage, sondern mehrere Tage, so dass meine ungarische Gene sofort nach Kovászos uborka, also in Salzlake gegärten Gurken schrien. In Ungarn werden sie den ganzen Sommer von gefühlt allen Familien gemacht und irgendwie kenn ich keinen, der sie nicht mag. Frau Mama hat sie natürlich auch schon öfter gemacht, wie hier dokumentiert, ich höchstselbst allerdings noch nie. Aber jetzt mit meinem Südbalkon kann ich das auch, wenn das Wetter stimmt. Und so wurden Mitte letzter Woche einige Einlegegurken (für mich brauche ich keine 2 kg Gurken machen) eingesackt im Supermarkt, ganzer Dill war nicht aufzutreiben, geschweige denn mit Blüten, aber der tiefgekühlte vom türkischen Supermarkt muss es auch tun. Ein ausreichend großes Glas hatte ich dank Lena auch und so stand dem Versuch nichts im Wege. Wenn man keine ungarische Großfamilienportionen in einem 5l-Glas macht, sind die Vorbereitungen auch schnell abgeschlossen. Dann stehen die Gurken friedlich in der Sonne und man kann jeden Tag zugucken wie sie gären und köstlich werden. Das ist soo toll!

Das Rezept ist ein wenig anders als das Grundrezept von Frau Mama, hat noch ein paar Gewürze dabei, die allerdings eine schöne Note an die Gurken abgeben. Nach knapp 4 Tagen sahen meine Gurken aus als wären sie fertig.

Schnell unter den Profis bei Facebook (die ungarische Verwandtschaft *g*) nachgefragt, ob es sein könnte, dass sie tatsächlich schon fertig sind. Da kam vom Cousin-der-nie-da-ist die Antwort, dass ich doch einfach kosten sollte. Gesagt, getan. Vorsichtig mit einer Gabel ein Gürkchen heraus gefischt und –

Oh! Mein! Gott! Sooo lecker! Perfekt gegärt, noch knackig, eine leichte Knoblauch- und Pfeffernote! Komplette Begeisterung auf meiner Seite! Jetzt kommt allerdings der etwas eklige Teil. Man muss tatsächlich dieses extrem labbrige Brot da raus holen. Klar, kann man mit Löffel oder Gabel versuchen, aber am einfachsten ist es tatsächlich mit den Händen. Also allen Mut zusammen nehmen und schnell den Teil der Arbeit erledigen. Dann die Gürkchen rausholen, in ein neues, sauberes Gefäß geben, dass gut in den Kühlschrank passt. Wenn alle Gurken raus sind, die Flüssigkeit durch ein feinmaschiges Sieb drüber gießen und im Kühlschrank zwischen parken. Was ich dann aus den Kovi ubi gemacht habe, außer einfach mal zum Kühlschrank zu tigern und eine im Stehen zu verputzen, zeige ich Euch die Tage!

Ansonsten kann ich nur nochmal eine große Nachbastelempfehlung geben. Probiert es wirklich mal aus, der zeitliche und finanzielle Aufwand ist so gering, der Genuss dafür umso größer!

Kovászos uborka

Zutaten für ein ¾ l-Glas:
500 g kleine Einlegegurken
1 Bund Dill
1 Knoblauchzehe
½ TL Senfkörner
½ TL Pfefferkörner
1 Scheibe Weißbrot
750 ml Wasser
1 EL Salz

1 1l-Glas

(1) Das Glas gründlich auswaschen und richtig heiß ausspülen. Auf einem sauberen Geschirrtuch umgedreht abtropfen lassen.
(2) Die Einlegegurken in kaltem Wasser gründlich abschrubben. Die Enden und beschädigte Stellen wegschneiden. Dann drei oder vier Mal längs ein, aber nicht durchschneiden. Nur so, dass sie angeritzt sind, aber noch zusammen halten. So kann die Salzlake besser eindringen.
(3) Den Dill waschen und die Hälfte zu unterst in das Glas legen. Darauf die Gurken schichten. Sie dürfen schön eng stehen. Die gehäutete Knoblauchzehe mit reinlegen. Die Senf- und Pfefferkörner drüber streuen. Die zweite Hälfte vom Dill obenauf legen, dann zum Schluss die Scheibe Weißbrot.
(4) Das Wasser aufkochen und das Salz einrühren bis es sich aufgelöst hat. Kurz abkühlen lassen und das warme Wasser über die Gurken in das Glas gießen.
(5) Das Brot wird nach oben schwimmen, weil das Glas nicht komplett gefüllt ist. Mit Hilfe diverser Kleinteile (Plastiktöpfchen, Verschlüsse von Glaskaraffen) versuchen das Brot unter dem Salzwasser zu drücken. Nach draußen in die Sonne stellen und so lange gären lassen bis die Gurken fertig sind. Bei Temperaturen um die 30°C dauert das so 4-7 Tage. Dann ist ihre Farbe etwas fahler (eher Richtung militärgrün) geworden und sie sind weicher. Wenn man reinbeisst, hat man das Gefühl, es hat sich ein wenig Kohlensäure in der Gurke angesammelt.
(6) Dann die Gurken rausnehmen und in eine Aufbewahrungsbox geben. Die Flüssigkeit durch ein Sieb über die Gurken gießen und im Kühlschrank aufbewahren.

Sie passen hervorragend zu Gulasch, Schnitzel, ach in Ungarn gefühlt zu fast allem.

Genießen!

Quelle: Mautner, Zs. (2014): Főzőiskola – Középfok. Libri Kiado. Budapest. p 56


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Ungarn auf deutsche Teller holen I: Gefüllte Paprikaschote mit österreichischem Fisolensalat

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 Oh! Ich habe das kleine Blog wirklich lange vernachlässigt. Asche auf mein Haupt! Andererseits, die letzte Woche in der Ostseeheimat habe ich mich nochmal richtig entspannt, dann begann die Schule und der Stress von Neuem. Außerdem hatte ich bis Mitte letzter Woche immer noch kein stationäres Internet. Ein unhaltbarer Zustand für jemand, der (fast) ständig irgendwie online ist. Sei es auch nur, damit Skype an ist und mich Freunde/Familie antexten können, auch wenn ich nichts aktiv am Rechner mache. Aber letzten Mittwoch nahm sich ein Techniker nochmal unter lautem Fluchen des Problems an und – schwupps – es funktioniert! Ich bin immer noch ganz aus dem Häuschen *g*

Naja, jedenfalls war es aus Gründen hier ruhig, aber ich versuche in Zukunft wieder etwas fleißiger zu posten. Mich hat das Einweck-Virus erfasst und viele Köstlichkeiten wurden eingekocht. Auch sind noch ein paar Gerichte, die ich im Urlaub für meine Eltern kochte auf Halde, die es sich jetzt im Spätsommer/Frühherbst noch mehr als lohnt zu kochen! Also seid gespannt!

Zum Ende des Urlaubs gönnte ich mir noch ein neues Kochbuch. Endlich befindet sich das “Österreich vegetarisch” in meinem Besitz! Durch die ungarische Hälfte meiner Gene ist mir die österreichische Küche nicht so fern, erst Recht nicht die Vorliebe für Mehlspeisen. Und es sind so schöne Rezepte drin, dass auch Frau Mama gleich glänzende Augen bekam. Ihre Worte: “Hast Du schon was zu Weihnachten für mich?” wurden nur mit einem wissenden Nicken und “Jetzt ja!” meinerseits quittiert.

Da unser Kleingarten von einer Buschbohnenschwemme heimgesucht wurde und noch etliche in unserer Wohnung ihrer Verwendung harrten, suchte ich mir als erstes das Fisolensalatrezept zum Nachkochen aus. Ist Fisolen nicht ein niedliches Wort? Fi-so-len! Warum haben wir in Norddeutschland nicht so schöne Gemüsebezeichnungen? Der Salat ist total einfach zu machen: während die Bohnen kochen, schnell die Zwiebel und Kräuter zerkleinern, Essig, Öl drüber, würzen und die heißen Bohnen unterrühren. Ich kann es nur nicht, die Bohnen nur 3-5 Minuten kochen zu lassen, bei mir müssen Bohnen immer gar sein und dürfen nicht mehr an den Zähnen quietschen. Seitdem wurde dieser überaus köstliche Salat schon öfter gemacht. Er eignet sich nicht nur als Beilage, sondern auch als Hauptgericht, zum Beispiel zu Kartoffelbrei. Auch Frau Friesi ist schon süchtig! Im Buch sind 300 g Fisolen für 4 Personen als Beilagensalat angegeben, uns vier Bohnenversessenen haben nur mit größtem Zusammenreißen die doppelte Menge gereicht.

Fisolensalat

Zutaten für 4 Bohnensüchtige als Beilagensalat:
600 g Buschbohnen (grün, gelb, gemischt)
1-2 milde Zwiebel (z.B. rote)
2 TL gehackte Kräuter (Petersilie, Thymian, Bohnenkraut)
6 EL Weißweinessig
6 EL Sonnenblumenöl (oder Raps)
Salz, Pfeffer
Prise Zucker

evtl. etwas Paprikapulver zum Bestreuen

(1) Die Bohnen putzen, je nach Vorliebe und Zustand der Bohnen das spitze Ende dran lassen, und waschen. In kochendem Salzwasser 5 Minuten für knackig oder etwas länger garen bis die Bohnen beim Kosten nicht mehr an den Zähnen quietschen.
(2) Zwischenzeitlich die Zwiebel häuten und fein würfeln. Die Kräuter waschen, trockenen, fein hacken. Zusammen mit Essig, Öl, Salz, Pfeffer und Zucker in eine ausreichend große Schüssel geben und gut verrühren.
(3) Die fertigen Bohnen abgießen, abtropfen lassen und noch heiß unter das Dressing rühren. Mindestens 10 Minuten ziehen lassen. Zum Schluss nach Geschmack mit etwas Paprikapulver bestreuen.

Genießen!

Quelle: Seiser, K., Neunkircher, M. (2012): Österreich vegetarisch. Christian Brandstätter Verlang. Wien. p 71

 Bei uns gab es den Salat als Beilage zu ungarisch gefüllter Paprikaschote. Passte so wunderbar, dass ich es heute gleich wieder in dieser Kombination gemacht habe. Die Paprikaschote wurde nach diesem vor Äonen geposteten Rezept gemacht, nur, dass ich noch gehackte Petersilie ins Hack gegeben habe und die Sauce nicht andickte. So lange es noch die großartigen, aromatischen ungarischen Spitzpaprika zu kaufen gibt, macht ruhig die gefüllten Paprikaschoten. Es lohnt sich sowas von!


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Sommer für den Winter: Eingewecktes Letscho

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Bekannterweise habe ich ja einen halben ungarischen Gensatz. Und als halbe Ungarin habe ich ein großes Grundbedürfnis nach Paprika und Tomaten, ich für meinen Teil in Form von Letscho/Lecsó. Ich liebe Letscho! Sobald ich die hellen ungarischen Spitzpaprika finde, wird als erstes Letscho gemacht! So kommt Letscho auch in den Fleischreis, dass die deutsche Familie regelmäßig kocht, aber die ungarische Seite gar nicht kennt. Natürlich kauf ich dafür auch Letscho aus dem Glas, aber mit selbstgemachtem schmeckt es viiel besser.

Und da ich ja dieses Jahr auf den Einwecktrichter gekommen bin, habe ich überlegt, ob ich nicht auch das leckere Tomaten-Paprika-Gemüse einkoche. Dafür habe ich ein wenig die Zubereitungsweise modifiziert. Die Paprikas wurden nicht in Ringe geschnitten, sondern in Würfel, die weniger sperrig im Glas sind und die Würfel dann nur stark angebraten. Auch benutzte ich keine frischen Tomaten, sondern bereitete eine einfache Sauce aus Dosentomaten zu. Dann wurde beides zusammen gegeben, einmal aufgekocht und in die Gläser verteilt, die dann eben 30 Minuten einkochten. Nachdem ich eins gekostet geöffnet hatte (extra ein kleines Glas gefüllt, damit ich der geneigten Leserschaft noch rechtzeitig das Rezept präsentieren kann *g*) war ich begeistert. Ich musste das Lecsó zwar noch einige Minuten im Topf erhitzen, damit die Paprikaringe nicht zu knackig waren, aber das ist gut, so verkocht das Letscho nicht so schnell. Ich habe es mit Absicht sehr pur gehalten, um es eben im Zusammenspiel mit anderen Zutaten noch in bestimmte Richtungen zu würzen oder eben um es wirklich einfach nur pur mit Würstchen oder Ei drin als schnelles Mittagessen zu genießen.

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Ich liebe Lecsó!

Letscho zum Einwecken

Zutaten für 3 l:
2 kg helle, ungarische Spitzpaprika
1 800 g-Dose Tomaten
1 400 g-Dose Tomaten
3 Zwiebeln
Salz, Pfeffer
neutrales Öl

Weck-Gläser mit Glasdeckeln, Gummiringen und Klammern
(oder Twist-Off-Gläser)
großer Topf zum Einkochen
Küchentuch oder Küchenkrepp

(1) Die Paprikaschoten, trocknen. Das Kerngehäuse entfernen und in mittelgroße Würfel schneiden. Die Zwiebeln häuten und fein würfeln.
(2) Die Gläser vorbereiten. Dafür die Gläser und Deckel mit heißem Spüliwasser gründlich auswaschen, mit klarem, heißem Wasser nachspülen. Die Gläser in den Ofen geben, diesen auf 120°C Ober-/Unterhitze stellen und in ca. 15 Minuten sterilisieren und trocknen lassen. Die Glasdeckel und Gummiringe in einen Topf geben und etwa 5 Minuten kochen lassen, um ebenfalls alle Bakterien abzutöten.  Die Gläser aus dem Ofen holen und auf ein Holzbrett stellen, so vermeidet man das Platzen der Gläser, wenn man das heiße Lecsó einfüllt.
(3) In einem großen Topf (hier 5 l Inhalt) einen großzügigen Schluck Öl erhitzen bei hoher Hitze und die Paprikawürfel portionsweise einige Minuten anbraten bis sie etwas Farbe bekommen und beginnen zu duften. In einer großen Schüssel zwischenparken.
(4) Im selben Topf eventuell noch etwas Öl bei mittelhoher Hitze warm werden lassen (wenn keins mehr vom Paprikaanbraten übrig ist), dass der Boden bedeckt ist. Die Zwiebelwürfel zufügen und langsam anschmurgeln, dass sie schön weich und süßlich werden. Dann den Inhalt der beiden Tomatendosen hinzufügen und mit einem Kartoffelstampfer zerkleinern. Salzen und Pfeffern. Etwa 10 Minuten köcheln lassen. Die angebratenen Paprikawürfel zufügen und einmal aufkochen lassen.
(5) Das heiße Letscho in die vorbereiteten Gläser füllen, dabei ca. 1 cm Platz zum Rand lassen. Die Gummiringe über die Glasdeckel stülpen, auf die Weck-Gläser setzen und mit gegenüberliegenden Klammern verschließen.
(6) Die großen Töpfe (für die Menge brauchte ich meinen großen 5l-Topf und mein 6,5 l ovalen gusseisernen Topf) mit einem alten Küchenhandtuch oder zwei Lagen Küchenkrepp auslegen, die verschlossenen Gläser hineinstellen. Soviel heißes Wasser in den Topf gießen, dass die Gläser mindestens zu 3/4 darin stehen.
(7) Das Wasser in den Töpfen bei mittelhoher Hitze (Stufe 4 von 6) zum Kochen bringen. Ab diesem Zeitpunkt die Temperatur auf Stufe 3 oder 2 zurückstellen und 30 Minuten einkochen lassen. Wer ein Küchenthermometer hat, kann die Wassertemperatur überprüfen, sie sollte bei 90°C liegen.
(8) Nach der Zeit die Gläser aus dem Topf holen (Vorsicht! Heißes Wasser!) und auf einem Holzbrett oder Untersetzern abkühlen lassen. Wenn sie komplett abgekühlt sind, die Klammern entfernen und prüfen, ob die Deckel halten. Wenn nicht, das Glas in den Kühlschrank stellen und so schnell wie möglich verbrauchen oder die nicht geschlossenen Gläser nochmals einkochen.

Die fertigen Gläser (ohne Klammern) in die dunkle Vorratskammer/Vorratsschrank stellen. Wenn wirklich sauber gearbeitet wurde, sollte es locker 1 Jahr halten, aber ruhig zwischendurch mal die Deckel überprüfen.

Twist-Off-Gläser: Das Letscho kann natürlich auch in Twist-Off-Gläser eingekocht werden, dafür die Gläser und Deckel wie beschrieben vorbereiten. Das Letscho einfüllen bis 2 cm unter den Rand und die Deckel fest drauf schrauben. Dann wie beschrieben im Wasserbad einkochen.


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Ungarn auf deutsche Teller holen II: Paloczensuppe – Gulaschsuppe mit grünen Bohnen

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Es gibt tatsächlich noch ungarische Gerichte, die selbst mein Vater (der ganze Ungar in der Familie) nicht kennt. Erstaunlich! Ob der Bohnenflut aus dem elterlichen Garten im August, kam ich auf die Idee eine Paloczensuppe zu kochen. Das ist eine Gulaschsuppe, in der Buschbohnen (hier auch die gelben Wachsbohnen) mitgekocht werden, dann mit frischem Dill gewürzt und etwas Essig säuerlich abgeschmeckt. Die Kombination mag etwas seltsam anmuten – Gulasch mit Dill? – funktioniert aber äußerst hervorragend. Traut Euch ruhig! Auch Herr Papa und Frau Mama waren mehr als überrascht und dann sehr begeistert von der Suppe! Sie ist aber auch zu köstlich! Warum mache ich eigentlich nicht öfter Gulaschsuppe? Die kann man doch bestimmt auch einwecken ;-)

Also an alle, die eine wirklich schöne Suppe mögen und weder Gulasch noch Bohnen und Dill abgeneigt sind, probiert sie ruhig aus! Sie ist ernstlich toll!

Palóczen-Suppe

Zutaten für 6 Personen:
1 große Zwiebel
guter Schluck neutrales Pflanzenöl
2 TL Paprika edelsüß
1/2 TL Paprikapulver rosenscharf
500 g Gulaschfleisch
Salz
2 Lorbeerblätter
300 g grüne Bohnen
3 Möhren
5 mittelgroße Kartoffeln
150 g Schmand
1 EL Weißweinessig
1/2 Bund Dill

(1) In einem großen Topf (3-4 l) das Öl bei mittlerer Hitze erhitzen. Die Zwiebel würfeln und in dem heißen Öl ca. 10 Minuten langsam glasig andünsten bis sie etwas süßlich duften. Dann den Topf vom Herd nehmen und das Paprikapulver hinzufügen. Kurz in der Topfhitze andünsten. Es darf nicht anbrennen, sonst wird das gesamte Essen bitter! Das Fleisch hinein geben, aufs die Hitze zurück, salzen und etwas umrühren. Lorbeer dazu, Deckel drauf und ca. 50 Minuten bei kleiner bis mittlerer Hitze schmoren lassen.
(2) Während das Grundgulasch schmurgelt, die Bohnen putzen und dritteln. Die Kartoffeln und Möhren schälen und in etwa 2 cm große Stücke schneiden.
(3) Nach den 50 Minuten das Gemüse dazu geben und mit soviel Wasser auffüllen, dass das Ganze eine suppige Konsistenz erhält. Nochmals 30-40 Minuten köcheln lassen oder bis das Gemüse gar ist.
(4) Wenn alles gar ist, ein wenig der Suppenflüssigkeit mit dem Schmand verrühren und in die Suppe rühren. Den Dill fein hacken und dazu geben. Zum Schluss mit dem Essig abschmecken.

Mit frischem Weißbrot zusammen

genießen!

In Ungarn würde diese Suppe als 1. Gang gegessen werden und als 2. Gang etwas Süßes wie Palatschinken oder mit Quark gefüllte Brötchen. Hier in Deutschland reicht uns allerdings die Suppe als alleinige Mahlzeit :-)


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Juhtúrós Pogácsa – Herzhafte ungarische Pogatschen mit Feta

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Vor Ewigkeiten als ich noch klein und wir wieder in Ungarn urlaubten, baumelte über dem Bett vom Cousin-der-nie-da-war (damals war er es noch *g*) ein kleines weiß-blaues Stofftäschlein. Neugierig wie ich wahr, besah ich es mir genauer und fand darin ein kleines, rundes, aber steinhartes Gebäck. Seltsam. Was macht denn dieses runde kleine Ding in der Tasche? Ich wurde grob aufgeklärt, die Tasche gab es sozusagen als Abschied aus der Schule und das Gebäck, Pogácsa (gesprochen Pogahtscha) als Talisman für den neuen Weg in der darauffolgenden Schule. Später las (und sah) ich in ungarischen Märchen von Helden, die sich auf in die große, weite Welt machten und dabei von der liebenden Mutter Pogatschen mitbekamen. Als Proviant und eben Glücksbringer.

Wirklich oft habe ich sie nicht in Ungarn gegessen, erfuhr aber, dass es sie klassischerweise als Beilage zur klassischen Gulasch- oder Fischsuppe gereicht werden. Kann ich mir sehr gut vorstellen. Besonders gut machen sie sich aber auch als kleiner Snack oder auf einem Party-Buffet. Das Rezept sah ich schon vor 4 Jahren auf dem Blog “Nokedlis” und wollte sie damals schon nachbacken. Sie blieben immer im Hinterkopf, aber erst jetzt im August bei den Eltern habe ich mich spontan an die Arbeit gemacht. Für mich alleine ist selbst die halbe Menge zuviel und zu wenig Platz im Tiefkühler. Eigentlich sind sie ganz einfach zu basteln und man kann die Arbeit wunderbar entzerren – Teig an einem Tag kneten, über Nacht im Kühlschrank gehen lassen, am nächsten Tag die Pogatschen backen. Der Teig lässt sich wirklich gut verarbeiten. Leider war der Käse im Kühlschrank meiner Eltern verschimmelt, wodurch ich sie nicht final damit bestreuen konnte, aber auch so schmeckten sie einfach wunderbar. Ich war begeistert, Herr Papa und Frau Mama waren begeistert, auch unsere Nachbarn waren begeistert, die sich ein paar abholten, nachdem ich das Bild in den sozialen Netzwerken zeigte. Ein voller Erfolg! Ein klitzekleiner Wermutstropfen – am Besten schmecken sie wirklich am Tag des Backens. Wenn zu viele übrig sind, friert sie ein und nehmt dann so viel raus wie ihr wollt/braucht.

Die sind einfach zu toll! Ich sollte bald mal wieder welche backen *ggg*

Juhtúrós Pogácsa – Herzhafte ungarische Feta-Pogatschen

Zutaten für 2 Bleche:
50 ml Milch
1 Prise Zucker
25 g frische Hefe (od. 7 g Trockenhefe)
600 g Mehl
250 g Butter
250 g Fetakäse
2 TL Salz
1 Ei
150 ml Schmand

1 Ei zum Bestreichen
100 g geriebener Käse (hier vergessen) zum Bestreuen

(1) Die Milch mit dem Zucker lauwarm erwärmen (Mikrowelle leistet hier gute Dienste), nicht zu warm werden lassen, sonst stirbt die Hefe ab. Die Hefe einrühren, 5-10 Minuten stehen lassen bis die Hefe angefangen hat, Bläschen zu bilden.
(2) Währenddessen Mehl mit Salz, Butter und Feta in eine große Schüssel zerbröseln. In die Mitte eine Vertiefung machen. Das Ei, den Schmand und die Milch-Hefe-Mischung zugießen. Per Hand oder mit der Küchenmaschine eine mittelfesten Teig kneten. Mindestens 2 Stunden, besser über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.
(3) Den Ofen auf 220°C Ober-/Unterhitze stellen, zwei Bleche mit Backpapier auslegen.
(4) Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche fingerdick ausrollen, mit einem Messer die Oberfläche in Karos ein wenig einritzen.

(5) Dann mit einem kleinen Glas (eins für Schnaps hat die richtige Größe) die Pogácsa ausstechen. Es hilft, wenn man den Glasrand regelmäßig in Mehl taucht, damit der Teig nicht so daran klebt und leichter raus geht. Auf dem Blech nochmals 30 Minuten gehen lassen.

(6) Das Ei verquirlen und die Pogácsa damit bestreichen. Den geriebenen Käse darüber streuen (wie gesagt, hier verpeilt *seufz*) und in den Ofen schieben. Bei meiner Größe dauerten sie ca. 15 Minuten, wenn die geneigte Leserschaft sie größer aussticht, dann entsprechend länger. Nutzt Eure Nase und Augen!

Aus dem Ofen nehmen, wenn sie schön goldbraun sind. Sind wunderbar als Snack, auf einem Buffet, zu diversen Gulaschs oder Suppen.

Genießen!

Quelle: Nokedlisjuhtúros pogácsa


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Ungarisches Alltagsessen: Zöldbableves – Grüne Bohnensuppe mit Nudelblobbs

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Dieser Artikel sollte eigentlich schon Anfang August erscheinen. Dann vergaß ich ihn. Kommt er halt jetzt. Frische Buschbohnen gibt es immer noch zu kaufen und diese Suppe ist wirklich immer, in jeder Variante, total lecker. Das perfekte Comfort Food! Ehrlich!

Wenn ich schon nicht bei der Familie vor Ort die ungarischen Köstlichkeiten bekommen kann (aus Gründen blieb ich dann doch lieber in deutschen, angenehmer temperierten Gefilden), muss ich mir die ungarischen Gerichte eben selbst kochen. Und ich glaube, Herr Papa und Frau Mama sind dem auch nicht so ganz abgeneigt. Der Schrebergarten schmeißt gerade nicht nur mit Zucchini-Herkuleskeulen um sich, nein auch die Bohnen tragen fleißigst. Die Fuhre vom letzten Sonntag brachte tatsächlich 2 kg Bohnen hervor. Und da hatten die Eltern aber auch schon an drei Wochenenden davor geerntet. Die geneigte Leserschaft kann sich jetzt ja schnell ausrechnen, wieviel unsere paar Bohnenpflanzen so produzieren … Dementsprechend oft gab es Bohnen, meist in Butterbohnenform und auch was eingefroren. Eine weitere richtig schöne Verwendungsmöglichkeit ist in der ungarischen Alltagsküche in Form einer Suppe zu finden. Sie ist wie fast alle ungarischen Gemüsesuppe nach demselben Prinzip aufgebaut: Suppengemüse kochen, das spezielle Gemüse (Buschbohnen, Erbsen, Blumenkohl, o.a.) dazu, eine Roux/Mehlschwitze, die mit Paprika verfeinert wurde, unterrühren und eine Nudelvariante nach Wahl mit hinein geben. Entweder gekaufte Nüdelchens (gerne auch Buchstaben *g*) oder selbstgemachte Csipetke oder eben wie hier Nudelblobbs. Nudelblobbs sind sozusagen die faule Version der Csipetke *g* Wegen der Mehlschwitze braucht sich die geneigte Leserschaft keine Sorgen machen, die Suppe wird kein dicker Pamps. Es kommen auf ca. 3l Suppe 1 bis 2 Esslöffel Mehl. Das gibt eine leichte sämige, angenehme Bindung.

In Ungarn kriege ich die Suppe leider selten zu essen, weil die Saison der frischen Buschbohnen meist schon vorbei ist, bevor ich dort urlaube. Ein Teil der Bohnen reift richtig an der Pflanze aus, die dann getrocknet wird. Auf diese Weise werden die richtig reifen, trockenen Bohnenkerne als Saatmaterial für’s nächste Jahr gewonnen. Deswegen selten, frische grüne Bohnen für mich ;-) Aber hier in Deutschland findet man auch jetzt noch die grünen Bohnenköstlichkeiten und diese Suppe ist ein wirklich wunderbares Samstagessen. Macht Euch ran!

Zöldbableves – Ungarische Grüne Bohnensuppe mit Nudelblobbs

Zutaten für 4-6 Portionen:
1 Bund Suppengrün
1-2 Möhren (oder Petersilienwurzel)
1 Zwiebel
500 g geputzte grüne (oder auch gelbe) Buschbohnen
Salz, Pfeffer

etwas Essig zum Abschmecken

Für die Roux/Mehlschwitze:
1 EL neutrales Öl
1 TL Paprikapulver edelsüß
2-3 TL Mehl
kaltes Wasser

Für die Nudelblobbs:
1 Ei
1 TL Salz
Mehl

(1) Das Gemüse putzen. Den Porree in Ringe schneiden, den Sellerie schälen und in mittelgroße Stücke schneiden. Die Möhren/Petersilienwurzel schälen und in mitteldicke Scheiben schneiden. Die Zwiebel häuten und vierteln. Von den Bohnen die Enden abschneiden und dann in ca. 2-3 cm lange Stücke schneiden.
(2) Das Gemüse bis auf die Bohnen in kaltem Wasser aufsetzen, salzen und pfeffern. Etwa 10 Minuten kochen bis es halbgar ist. Die Bohnen hinzufügen, soviel Wasser dazu geben, dass eine suppige Konsistenz entsteht. Nochmals ein wenig salzen und pfeffern.
(3) Zwischenzeitlich für die Nudelblobbs ein Ei mit dem Salz verrühren. Soviel Mehl unterrühren bis ein sehr dickflüssiger Teig entsteht.
(4) Für die Paprika-Roux in einer kleinen Pfanne das Öl bei mittelhoher Hitze warm werden lassen. Die Pfanne vom Herd nehmen, das Paprikapulver unterrühren bis es duftet (nicht verbrennen lassen, sonst wird es bitter!). Dann das Mehl gut mit dem Paprika-Öl verrühren. Soviel kaltes Wasser unterrühren, dass eine geschmeidige Masse ohne Klumpen entsteht.
(5) Wenn das Gemüse gar gekocht ist, die Paprika-Roux unter die Suppe rühren, möglichst klümpchenfrei. So lange weiter köcheln lassen wie man benötigt, um mit einem kleinen Löffel aus dem zähflüssigen Nudelteig kleine Blobbs in die Suppe zu setzen und bis diese gar sind. Den Löffel immer komplett in die Suppe tauchen, dann löst sich der Nudelteig auch leicht.

Wenn die Nudelblobbs fertig sind, die Suppe servieren. Jeder kann dann nach Geschmack noch mit etwas Essig abschmecken.

Genießen!

Zu solch einer Suppe passen die Pogácsa/Pogatschen auch besonders gut!


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Auf Vorrat: Ungarischer Weißkrautsalat – Házi csalamádé

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Ein wirklich echter Standard in jeder ungarischen Küche ist Weißkrautsalat. Gefühlt gibt es immer Weißkrautsalat, zu jedem Sonntagsessen! Manchmal denke ich, ich bin nur mit Weißkohlsalat aufgewachsen, andere Salate (außer noch Gurkensalat) gibt es in meinen frühkindlichen Essenserinnerungen nicht. Gut, vielleicht auch noch Möhren- und Chicoreesalat *g*

Aber ich mag die Salate, die auf Weißkohl beruhen wirklich. Irgendwie sind sie ein schöner Kontrast zu den öfters doch gehaltvollen ungarischen Gerichten wie Gulasch mit ihrem Essig im Dressing. Nur lohnt sich für mich alleine so eine große Portion Weißkrautsalat so überhaupt nicht, ich dachte halt auch, dass sie schneller schlecht werden. Aber der muss doch auch irgendwie haltbar gemacht werden können, nicht mal in Ungarn gibt es ganzjährig die köstlichen Spitzpaprika. Im Netz begab ich mich auf die Suche, fand aber irgendwie nur Rezepte mit künstlichen Haltbarmachern. Was ich bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen kann. Da baut man mühsam im eigenen Garten das Gemüse an, macht sie die Arbeit alles auf Vorrat zu verarbeiten und da will man auch das finanzielle Risiko nicht eingehen, dass die Vorräte verderben, wenn man nicht nur selbst davon isst, sondern auch die eigenen Kinder und Enkelkinder und Eltern mitversorgt werden. Zumindest erkläre ich es mir so bei meiner Tante in Ungarn. Bei mir sieht die Situation anders aus, ich bin nur alleine, brauche keine Unmengen an Essen und versorge auch niemanden mit. Für wenig Geld finde ich eigentlich den ganzen Winter über Kohl im Supermarkt und habe auch kein Unmengen an Arbeit in den Garten und die Aufzucht des eigenen Gemüses investiert. Und da kann ich dann auch mal Rezepte ohne zusätzliche Konservierungsstoffe ausprobieren und das Risiko eingehen, dass eine Portion schlecht wird im Vorratsschrank. Dann auch daraus gelernt und würde den Salat beim nächsten Mal eben früher verbrauchen.

Im Buch “Kochschule – Mittelstufe” von Zsófi Mautner, der Autorin des ungarischen Blogs “Chili & Vanilia“, fand ich ein Rezept, dass sich wirklich nett anhörte und eben in größeren Mengen in Gläser verpackt wird. Jetzt stand keine exakte Haltbarkeit dabei, aber denke, da kein expliziter Hinweis auf Kühlschrankaufbewahrung dabei war, kann der fertig abgefüllte Salat auch in die Speisekammer (meine nächste Wohnung muss eine haben!) oder in den Vorratsschrank. Frau Kochschlampe beschäftigte sich auch mal näher mit dem Thema Fermentierung und meinte, dass so ein Weißkohlsalat schon länger haltbar sein sollte, weil die guten, kleinen Bakterien den Salat fermentieren und dadurch haltbar machen. Gucken wir mal. Ich habe ihn Anfang September gemacht und bisher ist kein Schimmel oder ähnliches sichtbar. Dabei ist natürlich wichtig, dass die Gläser wirklich gut gereinigt wurden und auch der gesamte Salat von der Essigmarinade bedeckt sein sollte.

Dieser Salat ist wirklich schnell gemacht für Weißkohlsalat und verbindet wunderbar die traditionellen ungarischen Elemente wie die Spitzpaprika mit etwas exotischeren Gewürzen wie Koriander. Dafür fällt der von mir nicht ganz so heiß geliebte Kümmel weg *puh* Aber ich denke, dass Koriander auch eine verdauungsfördernde Wirkung hat :-) Ich habe einen Spitzkohl benutzt, da die Weißkohle hier meist zu groß für mich allein sind und brauchte nicht die ganze Menge an Marinade. Vor kurzem öffnete ich ein Glas, um es zum Kürbisgulasch zu essen und war begeistert. Sehr köstlich! Kann es nur jedem empfehlen einmal Csalamádé (ausgesprochen Tschalamahdeh) zu machen und zu kosten! Es ist nicht umsonst ein Standard in jedem (wirklich jedem) ungarischen Haushalt *g*

Hausgemachter, ungarischer Weißkrautsalat – Házi csalamádé

Zutaten für ca. 1 l:
ca. 1 kg Weiß- oder Spitzkohl
1 Zwiebeln
2 Spitzpaprika
1 rote Paprika
30 g Salz
700 ml Wasser
300 ml Essig (Weißwein- oder Apfelessig)
100 g Zucker
1/2 TL Pfefferkörner, ganz
1-2 TL Koriander, ganz
3-4 Lorbeerblätter

(1) Als erstes das Gemüse vorbereiten. Die Zwiebeln häuten und in feine Halbringe schneiden. Die Paprikas waschen, trocknen und in feine Streifen schneiden. Vom Kohl die äußeren, unschönen Blätter entfernen, mit Hilfe einer Küchenmaschine, eines Hobels oder per Hand in dünne Streifen schneiden.
(2) Das ganze Gemüse in eine große Schüssel geben und das komplette Salz unterrühren. Ca. 1 Stunde stehen lassen.
(3) Zwischenzeitlich in einem Topf das Wasser mit Essig, dem Zucker und den Gewürzen aufkochen bis sich der Zucker aufgelöst hat. Abkühlen lassen.
(4) Die Gläser vorbereiten. Dazu diese und die Deckel mit heißem Spülwasser gründlich auswaschen, mit heißem, klaren Wasser gut ausspülen. Die Gläser in den Ofen geben, Temperatur auf 120°C Ober-/Unterhitze stellen und 15 Minuten lang sterilisieren und gleichzeitig trocknen lassen. Herausholen und abkühlen lassen bis zum Gebrauch.
(5) Das eingesalzene Gemüse gut ausdrücken. Es ist nicht nötig, das Salz abzuwaschen. Das Gemüse dicht in die Gläser schichten. Mit der vorbereiteten Marinade übergießen bis alles gut bedeckt ist. Die Gläser schließen und an einem dunklen, kühlen Ort lagern.

Es passt wunderbar zu Gulasch oder Braten oder Rinderrouladen und zu vielem vielem mehr! In der ungarischen Küche eigentlich zu fast jedem Mittagsgericht, außer den Süßen *g*

Quelle: Mautner, Zs. (2014): Fözöiskola – Középfok. Libri kiado. Budapest. p 58


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Geliebtes Federvieh – Ungarisch schmorgebratene Ente

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Ente ist doch irgendwie ein echtes Feiertagsessen, oder? Zumindest bei uns in der Familie. Leider kann Zwerg Ente so überhaupt nicht leiden und deswegen gibt es die auch öfter an Nichtfeiertagen, wenn ich zu Hause bin und Zwerg nicht gemeinsam mit uns isst *g* Beim Supermarkt nebenan gab es Anfang Oktober frische Ente im Angebot. Normalerweise nehme ich solche Angebote immer traurig seufzend zur Kenntnis, weil eine ganze Ente für mich alleine echt zuviel ist. Aber meine Eltern hatten einen mehrtägigen Besuch angekündigt, in den auch noch ein Feiertag fiel, also packte ich eine Ente ein. Beim Essen probiere ich ja gerne neue Rezepte und Zubereitungsweise aus, aber nicht jeder in der Familie ist so experimentierfreudig. Also eigentlich ist Herr Papa ziemlich konservativ was das angeht ;-) Aber um ihm nicht am Feiertag schlechte Laune zu verpassen und weil Frau Mama und mir die ungarische Zubereitungsweise auch sehr schmeckt, haben wir unsere traditionelle Version gemacht. Und die ist so unglaublich simpel, dass ich sie der geneigten Leserschaft nicht vorenthalten möchte.

Eigentlich braucht man dafür tatsächlich nur drei Zutaten: die Ente, Salz und etwas Wasser. Mehr nicht. Zusätzlich an Küchengerätschaften einen Ofen, eine große Auflaufform und Alufolie. Die Ente wird zerteilt, nur gesalzen und dann in der gut mit Alufolie abgedichtet Auflaufform geschmort. Damit die Haut nicht so labbrig ist, wird sie zum Schluss noch ohne die Folie gebraten, eigentlich wird die Ente schmorgebraten :-) Glücklicherweise waren in unserer Ente auch noch die Innereien (Herz, Magen (halbiert) und Leber). Bis auf die Leber wurde der Rest gleich von Anfang an mit reingegeben, die Leber erst die letzte halbe Stunde, damit sie noch schön zart bleibt. Leber esse ich ja schon immer, aber Herz und Magen kostete ich das erste Mal. Und muss sagen, ich war begeistert, wirklich lecker! Ich hoffe ab sofort immer auf Innereien *g*

Ich kann es also nur empfehlen, Ente mal auf die wirklich einfache Art und Weise zuzubereiten. Der schöne Entengeschmack wird nicht durch Gewürzorgien übertüncht, das Fleisch der Federviehs bleibt angenehm saftig und die Haut knusprig. Wir lieben es!

Einfachst schmorgebratene Ente auf ungarische Art

Zutaten für 6 Portionen:
1 ganze Ente (ca. 2,3 – 2,5 kg)
Salz
100-150 ml Wasser

(1) Den Ofen auf 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine große Auflaufform und Alufolie bereit stellen.
(2) Die Ente in 6-8 Teile zerlegen. Waschen, trocknen und gut salzen. Überschüssiges Fett und Haut auf den Boden der Auflaufform legen. Die einzelnen Ententeile ebenfalls kuschelig aneinander geschmiegt in die Form legen. Das Wasser dazugießen. Die Alufolie etwas größer als die Form abreißen. Auf die Form legen und gut an den Seiten festdrücken, damit so wenig Wasserdampf wie möglich entweichen kann.
(3) Die Auflaufform in den heißen Ofen stellen. Nach 15 Minuten die Temperatur des Ofens auf 200°C Ober-/Unterhitze senken und noch 75 Minuten im Ofen lassen, insgesamt ist die Ente unter der Folie 90 Minuten im Rohr.
(4) Die Folie abnehmen und noch ca. 20-30 Minuten im Ofen die Haut knusprig werden lassen.

Fertig und köstlich! Dazu passen klassisch Rotkohl, aber auch ungarischer Weißkrautsalat oder Gurkensalat, Petersilienkartoffeln sind geradezu ideal.

Quelle: Beigebracht von Herrn Papa.

Oh, das Fett aus der Auflaufform bloß nicht wegschmeißen! Komplett auskühlen lassen (am Besten auf dem kühlen Balkon oder Kühlschrank) und dann vorsichtig das weiße Fett vom festgewordenen Glibber abheben und in ein kleines Glas geben. Im Kühlschrank hält es sich lange und passt wunderbar einfach pur auf eine Scheibe Weißbrot. Kann aber auch genauso zum Braten benutzt werden oder als Aroma zu Kartoffelspalten aus dem Ofen. Vielseitig und soo gut!


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Erbsenzähler: Borsóleves – Ungarische Erbsensuppe

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Meine allerallerallerliebste Suppe! Von Welt! Mehr muss nicht gesagt werden. Einfach nur nachkochen und glücklich sein :-)

Borsóleves – Ungarische Erbsensuppe

Zutaten für 3 Hungrige:
2 größere Möhren
2 mittlere Petersilienwurzeln
1 kleine Zwiebel
1 Scheibe Sellerie
200 g TK-Erbsen
Salz, Pfeffer
1 handvoll Petersilie

Für die Paprika-Roux:
2 TL Butter
1 TL edelsüßes Paprikapulver
1,5 TL Mehl
kaltes Wasser

Für die Nudeleinlage:
1 Ei (M)
1 TL Salz
5 TL Mehl

(1) Das Gemüse vorbereiten. Die Möhren und Petersilienwurzeln schälen und in mittlere Scheiben schneiden. Zwiebel häuten und vierteln. Den Sellerie schälen und in etwa die Größe von den Möhrenscheiben schneiden. Die Petersilie waschen, trocknen und mittelfein hacken.
(2) Alles in einen Topf geben, Salz und Pfeffer dazu, mit Wasser auffüllen bis das Gemüse gut bedeckt ist. Aufkochen lassen, auf mittlere Hitze zurück schalten und ca. 10-15 Minuten kochen lassen.
(3) Währenddessen schon mal die Paprika-Roux vorbereiten. Dafür in einer kleinen Pfanne die Butter schmelzen. Die Pfanne von der Flamme nehmen, das Paprikapulver zugeben. Wenn es duftet das Mehl zufügen und gut verrühren. Unter Rühren so viel kaltes Wasser hinzugeben, dass eine klümpchenfreie, geschmeidige Masse entsteht. Zur Seite stellen.
(4) Für die Nudeleinlage das Ei mit dem Salz verrühren. Das Mehl hinzufügen und so lange mit einer Kuchengabel rühren bis ein zähflüssiger Teig entsteht.
(5) Jetzt müsste das Gemüse fast gar sein. Die Erbsen mit soviel Wasser in die Suppe geben, dass es eine suppige Konsistenz hat. Etwa 5 Minuten kochen lassen. Dann vorsichtig die Paprika-Roux unterrühren. Dann mit einem kleinen Löffel Nudelblobbs in die Suppe setzen. Dafür den Löffel richtig in die Suppe tauchen, dann gehen der Teig ganz einfach ab. Noch ein bisschen kochen lassen bis die Nudeln gar sind.
(6) Mit der Petersilie bestreuen und servieren.

Genießen!


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Zigeunerquark

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Hui, wie nennt man diesen Aufstrich jetzt politisch korrekt? Ich bin mir der politischen Unkorrektheit des Namens zumindest in Deutschland bewusst, aber weiß auch von Mitgliedern dieser Völker, dass sie sich selbst “Zigeuner” nennen, nicht alle, aber einige. Wer mehr Interesse an dem Thema hat: am 08. April ist jedes Jahr der “Internationaler Tag der Roma” und die Deutsche Welle hat wirklich interessante Beiträge zu unterschiedlichen Aspekten des Themas zusammen gestellt. Lohnt sich das mal genauer anzugucken und natürlich anzuhören.  …

Aber egal wie der Brotaufstrich heißt, es ist wirklich lecker und perfekt für’s Abendbrot. Schnell gemischt, mit Zutaten, die fast überall zu bekommen sind. Ich kann nur ein große Nachmachempfehlung für diejenigen unter der geneigten Leserschaft aussprechen, die genug haben von Schinken- und Käsebroten!

Zigeunerquark

125 g Ziegenfrischkäse
125 g Quark
2 EL Olivenöl
1 hartgekochtes Ei
1 Frühlingszwiebel
2 Cherrytomaten
1/4 rote Paprika
Salz, Pfeffer
Dill, Schnittlauch

Ei pellen und sehr fein hacken, Frühlingszwiebel und Paprika ebenfalls fein würfeln. Die Cherrytomaten entkernen und – Überraschung – fein würfeln. Den Dill und Schnittlauch fein wiegen. Alle Zutaten in einer Schüssel gut vermengen und vor dem Servieren noch mindestens 30 Minuten kühlen.

Als Brotaufstrich sehr gut, aber auch als Dip nicht zu verachten! Auf alle Fälle

genießen!

Quelle: nach Chili & VaniliaBódvalenkei cigányturó


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Einfach, einfacher, Tojásos nokedli – Eiernockerln mit grünem Salat

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Manchmal muss es doch ganz einfach sein, oder? Eines der einfachsten und schnellsten Gerichte der ungarischen Alltagsküche, das ich kenne, sind Tojásos Nokedli also Eiernockerln. Eigentlich braucht es dafür auch kein richtiges Rezept. Einfach die Menge Nokedli/Galuska/Knöpfle basteln nach Anzahl der Esser, dann pro Person 2 Eier berechnen. Eine Pfanne bei mittelhoher Hitze warm werden lassen, etwas Öl erhitzen. Die Eier in eine Schüssel schlagen, würzen mit Salz und Pfeffer und gut verschlagen. In die Pfanne geben und kurz anstocken lassen. Dann die Nokedli dazu geben und unter regelmäßigem Rühren so lange braten bis das Ei nach gewünschtem Grad gestockt ist, manche mögen es ja cremiger als andere. Ganz wichtig dazu ist ein grüner Salat mit essiglastiger Vinaigrette. In Ungarn habe ich bisher nur Kopfsalat dazu gegessen und das ist gefühlt irgendwie die einzige Gelegenheit, wo es dort grünen Salat zu essen gibt. Sonst bevorzugt der Ungar an sich ja eher Gurkensalat oder Weißkohlsalat. Ganz wichtig ist bei dem Gericht, dass der Salat gleich auf den Teller mit kommt und ein wenig der Vinaigrette über die Tojásos Nokedli gegeben wird. Irgendwie nimmt das die dumpfe Schwere von den Eiern. Für mich funktioniert es jedenfalls nur so :-)

Und ich weiß gar nicht, warum ich so selten Nokedli mache, eigentlich sind die ja leicht zu basteln und vielfältig einzusetzen :-)


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Sztrapacska – Unaussprechliche Gerichte, total lecker

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Jetzt ist genau die richtige Zeit für deftige Gerichte. Wer mag bei konstanten Minutemperaturen schon kalte Salatteller essen, ich brauche ordentliche Kohlehydrate, die mich am Besten von innen wärmen. Mit Käse! Und aus dem Ofen! Ich meine, warmer Käse macht doch alles besser, oder? Jedenfalls war es mal wieder Zeit für Sztrapacska. Ja, ich weiß ein unaussprechlicher Name, aber versucht es mal so: ßtrapatschka. Nicht mehr so schlimm, oder? Und eigentlich ist es nichts anderes als Knöpfle aus Kartoffelteig, die mit einer Speck-Feta-Sauce gemischt, im Ofen gebacken werden. Göttliches Zeug! Leider ist nicht immer sicher, ob die Knöpfle auch das Bad im siedenden Wasser überstehen, aber um dem entgegen zu wirken am Besten einen halben Teelöffel vom fertigen Teig in das Salzwasser geben und beobachten, ob er im ganzen bestehen bleibt beim Kochen oder sich auflöst. Falls letzteres der Fall ist noch etwas Mehl zum Teig geben und gründlich unterrühren. Dann die Sztrapacska durch einen Spätzlehobel ins Wasser schaben. Eigentlich ganz einfach und unkompliziert. Ich kann nur jedem, der mal wieder Lust auf richtig herzhaftes Comfort Food hat, empfehlen sich an dieses unaussprechliche Gericht zu wagen. Es ist wirklich ernstlich total köstlich!

Sztrapacska

Zutaten für 2 Portionen:
ca. 500 g Kartoffeln
etwa 1 cup Mehl (vielleicht etwas mehr)
1 Ei
Salz

Für die Sauce:
ca. 75 g geräucherter Bauchspeck
1 Zwiebel
1 kleiner Schluck Öl
200 g Feta (so richtig aus Schafsmilch)
200 g Schmand
Pfeffer

(1) Die Kartoffeln schälen und fein reiben. Das Ei unterrühren und nach und nach das Mehl einrühren bis ein dickflüssiger Teig entstanden ist. Falls er noch sehr flüssig ist, etwas mehr Mehl hinein geben. Gut salzen. Ruhen lassen bis die Sauce fertig ist.
(2) Den Bauchspeck würfeln, die Zwiebel schälen und in halbe Ringe schneiden. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Zwiebel- und Speckwürfel bei mittlerer Hitze andünsten. Feta und Schmand zugeben, gut verrühren bis eine Sauce entstanden ist. Mit Pfeffer würzen.
(3) Den Ofen auf 220°C Ober-/Unterhitze (200°C Umluft) vorheizen. Eine Auflaufform bereit stellen.
(4) In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen aufsetzen. Sobald es kocht, den Teig portionsweise in ein Spätzlesieb/-hobel geben und in das kochende Wasser durchschieben. Sobald die Sztrapacska an der Oberfläche schwimmen noch ca. 5 Minuten kochen lassen. Mit einem Schöpflöffel die kleinen Kartoffelspätzle aus dem Wasser holen und in die Schinken-Zwiebel-Sauce geben. Gut verrühren. Kosten und bei Bedarf mit Pfeffer und Salz nachwürzen. Alles in die Auflaufform geben.
(5) Die Form dann ca. 30 Minuten im Ofen backen bis eine schöne goldbraune Kruste entstanden ist.

Genießen!

Dazu: frischer Salat (Feldsalat o.ä.) oder säuerlich eingelegtes Gemüse (Gurken, Rote Bete, Kürbis etc.)

Quelle: verändert nach Judit Stahl (2006): Végre otthon. Kulinaria kiadó. Seite 22

 


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Ungarische Bohnensuppe aus dem Slowcooker

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Das war ja ein kurzes Frühlingsintermezzo letzte Woche, aber hey, es ist ja auch erst Mitte März. Und mich gelüstet momentan noch sehr nach kräftigen Suppen, so wirklich schönes Frühlingsgemüse hat ja auch noch gar keine Saison. Aber für die ungarische Bohnensuppe braucht man ja auch keinen Spargel oder ähnliches, da sind Winterwurzelgemüse genau richtig. Und da für den betreffenden Tag ein wenig Haushaltsarbeit angesagt war, wollte ich das Essen unkompliziert halten und habe mich für den Slowcooker entschieden. Schnell mit Frau Kochschlampe kurzgeschlossen ob der Methodik, da sie mehr Erfahrung im Kochen von Bohnen im Slowcooker hat als ich. Sie meinte, die Bohnen definitiv am Abend vor dem Essentag bei LOW aufsetzen zum Kochen. Und da meine wenige Monate über der Mindesthaltbarkeit waren, habe ich sie auch noch 24 Stunden lang eingeweicht. Das mag jetzt vielleicht den ein oder anderen abschrecken, aber man muss ja nur dran denken es zu tun und nicht die ganze Zeit pompomswedelnd neben der Schüssel mit den einweichenden Bohnen stehen *g* Am darauffolgenden Morgen habe ich das Gerät auf HIGH gestellt, Gewürze zu den Bohnen und 2,5 Stunden bevor ich essen wollte, das vorbereitete Suppengemüse zugegeben. Ein Problem war noch die Paprikaschwitze, die für mich zwingend zu so einer ungarischen Gemüsesuppe gehört. Frau Kochschlampe und ich waren uns einig, dass die so 30 Minuten vorher zugegeben werden sollte. Mein Nudelglück im Slowcooker wollte ich dann doch nicht mehr herausfordern und habe die fertigen Suppennüdelchens einfach separat auf dem Herd gekocht. Dauert zum Glück ja auch nicht ewig …

Und ich war begeistert wie gut die Suppe geworden ist. Die Bohnen gar (einige noch mit Biss, aber das war ein Bohnen- und kein Slowcookerproblem), das Gemüse angenehm gar und nicht verkocht. Trotzdem hat die Flüssigkeit ein wenig Bindung erhalten. So muss diese Suppe für mich sein und ich konnte sie getrost vor sich hinköcheln lassen, ohne Angst haben zu müssen, dass auch nur irgendwas anbrennt oder vermatscht. Werde in Zukunft öfter mal versuchen traditionelle ungarische Rezepte für den Slowcooker umzumodeln :-)

Ungarische Bohnensuppe aus dem Slowcooker

Zutaten für 6 Portionen:
2 handvoll getrocknete weiße oder Wachtelbohnen
1 Zwiebel
einige Stengel Petersilie
1 Lorbeerblatt
1 Knoblauchzehe
Pfeffer
1 Bund Suppengrün
2 Möhren oder Petersilienwurzeln
Salz

Für die Paprika-Roux:
2-3 TL neutrales Öl
2-3 TL Paprikapulver edelsüß
Mehl
kaltes Wasser

Suppennudeln nach Bedarf

Zeitplan: Tag X mittags essen ~ 1,5 Tage früher die Bohnen einweichen ~ am Abend vor Tag X die Bohnen aufsetzen.

(1) Die Bohnen in einer Schüssel mit viel Wasser bedecken und mindestens 12 Stunden einweichen lassen. Ich habe es letztens tatsächlich 24 Stunden lang gemacht, bevor ich sie in den Slowcooker gab, weil sie schon leicht über dem Mindesthaltbarkeitsdatum waren.
(2) Am Abend (hier 19 Uhr) vor dem Tag an dem man essen will, die Bohnen mit frischem Wasser ohne Salz (oder sonstige Gewürze) in den Slowcooker geben. Etwa 13 Stunden auf LOW über Nacht garen lassen.
(3) Am nächsten Morgen (bei mir war es 8 Uhr) die Zwiebel häuten und vierteln. Die Knoblauchzehe häuten. Zwiebelviertel und Knoblauch mit dem Lorbeerblatt und den kompletten, unzerkleinerten Petersilienstengeln zu den Bohnen geben. Den Slowcooker auf HIGH stellen, insgesamt noch 4-5 Stunden garen.
(4) Das Gemüse putzen und in mittelgroße Würfel schneiden. 2-3 Stunden bevor man essen möchte das Gemüse zu den restlichen Zutaten in die Suppe geben. Eventuell noch etwas Wasser hinzufügen, wenn es zu wenig sein sollte.
(5) Zwischendurch schon mal die Suppennudeln kochen. Die können ja auch ruhig abkühlen
(5) 40 Minuten bevor die Suppe fertig ist, die Paprika-Roux machen. Das Öl in eine kleine Pfanne geben, heiß werden lassen. Die Pfanne von der Flamme nehmen, erst das Paprikapulver, dann das Mehl unterrühren bis eine festere Paste entsteht. Schluckweise unter Rühren kalte Wasser einrühren bis es flüssiger ist. Nochmal auf die Flamme zurück und etwas eindicken lassen. Das kann auch schon früher vorbereitet werden.
(6) Die Petersilienstengel aus der Suppe fischen. Dann die Roux mit etwas heißer Brühe aus dem Slowcooker vermischen, damit die Temperaturunterschiede nicht zu groß sind und in die Suppe im Slowcooker einrühren. Noch 30 Minuten auf HIGH kochen lassen. Danach sollten die Bohnen und das Gemüse auch gar sein und die Flüssigkeit eine ganz leichte Bindung.
(7) Zum Schluss mit ordentlich Salz (es ist bis jetzt noch keins drin!) und Pfeffer abschmecken.

Zusammen mit den Suppennudeln servieren.

Genießen!

Für alle die keinen Slowcooker haben, man kann die Suppe natürlich auch im normalen Topf kochen, dann bitte an dieses Rezept halten :-)


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