Kennt ihr komische Gelüste? Also, dass man dringend jetzt gleich was ganz bestimmtes Essen will? (Nein, ich bin nicht schwanger! *g*) Meistens denke ich dann, dass mein Körper mir irgendwie signalisieren will, dass er noch was braucht. Warum ich aber letztens so ein großes Verlangen nach Lebergulasch hatte, weiß ich nicht. Was ist denn in Leber so drin an Vitaminen, Mineralien etc.? Laut dem Lebensmittellexikon Folsäure, Zink, Kalium, Magnesium und die Vitamine A, C, E (gibt’s da nicht auch so seltsame Säfte mit der Kombi?), außerdem nicht unerhebliche Mengen an Eisen. Eisen und Vitamine kann man immer gebrauchen. Und Wikipedia sagt, dass Hähnchenleber 20µg Vitamin B12 je 100 g hat. Das ist nicht so ohne und Vitamin B12 mag mein Körper eh nicht so gut speichern. Vielleicht war es das … Auf der anderen Seite sollte ich nicht so viele Innereien essen, da sie auch einen nicht unerheblichen Teil an Omega-6-Fettsäuren enthalten, die im Körper gerne zu entzündungsfördernden Botenstoffe umgesetzt werden, sagt mein Infoblatt zur Ernährung bei der doofen Krankheit. Aber einmal in sechs Monaten sollte das genehmigt sein ;-)
Jedenfalls musste es ein Gulasch aus Leber sein. Und das wird wie alle ungarischen Gulaschs (ja, eigentlich Pörkölt) angesetzt. Zwiebeln langsam anschmurgeln, Paprikapulver dazu, Fleisch dazu und schmoren lassen. Sehr simpel, sehr vielfältig! Da Leber jetzt auch nicht ewig braucht, um gar zu werden, ist dieses Gulasch auch recht schnell gemacht. Ich habe diesmal noch geräuchertes Paprikapulver mit reingegeben, weil ich dachte, dass eine leichte Räuchernote sicher nicht verkehrt wäre. Wer mag kann stattdessen auch einfach ein wenig klein gewürfelten geräucherten Bacon mit den Zwiebeln zusammen anbraten. Stelle ich mir auch lecker vor. Gerne hätte ich noch eine kleingeschnittene Paprikaschote mit reingegeben, aber war nicht da *schulterzuck* Wer es nachkochen mag und eine im Kühlschrank weilt, tut Euch keinen Zwang an, das passt hervorragend und wird dann zusammen mit der Tomaten so ein leicht letschoiges Gulasch. Bei uns zu Hause hätte es dazu sicherlich Risi-bisi, also Reis mit Erbsen gegeben, aber mir ist zur Zeit sehr nach Kartoffelbrei und der ist ja auch schnell gekocht.
Ich fand es wirklich köstlich: zarte Leberstückchen mit feiner Paprikanote, die Tomaten geben eine nette fruchtige Note. Meine Gulaschgene lassen mich nur selten im Stich ;-)
Ungarisches Lebergulasch
Zutaten für 3-4 Portionen:
1 große Zwiebel
1 Knoblauchzehe (hier konfiert)
5 Cherry-Tomaten
500 g Hähnchenleber
1,5 EL Öl
1,5 TL Paprikapulver edelsüß
1 TL geräuchertes Paprikapulver
1/4 TL Paprikapulver rosenscharf
ca. 200 ml Wasser
1/2 TL Majoran getrocknet
Salz
(1) Die Leber waschen und putzen. Dafür bei der Leber die eventuell noch vorhandene Galle (so ein kleines Stück, dass eine grün-gelbe Farbe hat, sollte aber eigentlich nicht mehr dran sein!) und die gut sichtbaren Fettstücke abschneiden. Die Lebern in mundgerechte Stücke schneiden, so in etwa vierteln. Die Zwiebel häuten und fein würfeln. Die Knoblauchzehe ebenfalls oder wenn konfiert, dann nur zerdrücken. Die Tomaten je nach Größe halbieren oder vierteln.
(2) Das Öl in einem Topf bei mittlerer Hitze erhitzen. Die Zwiebelwürfel hinein geben und langsam etwa 15 Minuten andünsten bis sie weich und süß sind. Den Knoblauch zufügen und andünsten bis er duftet. Den Topf vom Herd nehmen und die Paprikapulver unterrühren. Das Paprikapulver darf duften, aber nicht verbrennen, sonst wird es bitter. Den Topf zurück auf den Herd stellen. Tomaten und Leber hinein geben. Mit dem Wasser auffüllen und den Majoran mit zufügen. Deckel drauf und etwa 30 Minuten bei mittel-kleiner Hitze schmoren lassen. Es ist fertig, wenn die Leber gar und zart ist.
Mit Salzkartoffeln, Kartoffelbrei, Reis, Nokedli/Spätzle servieren. Gerne noch einen frischen Gurkensalat oder eingelegte Gurken dazu.
Genießen!
Einsortiert unter:2-Herdplatten-Rezepte, Bei Intoleranzen, Fleisch, Fruktosefrei, Geflügel, Laktosefrei Tagged: einfach, Hähnchen, Innereien, Leber, Ungarn
